Hallenkreismeister 2017 Männer

Herzlichen Glückwunsch an die 1. Männermannschaft und die   D 1 – Jugend zum Gewinn der Hallenkreismeisterschaft 2017.
Finale in bester Hitchcock-Manier (SZ-online vom 30.1.2016)

 

 

Bei der Futsal-Kreismeisterschaft verteidigt Chemie Dohna den Titel. Das Siegtor gegen den 1. FC Pirna fällt Sekunden vor Abpfiff.

Von Jens Jahn

Was für ein Drama: Nur Augenblicke vor dem Abpfiff des Finals erzielt Marcel Krebs das entscheidende Tor zum Titel für Dohna. Kein Wunder, dass Andre Gersdorf seinen Teamkollegen einfangen will.Fotos: Marko Förster
Was für ein Drama: Nur Augenblicke vor dem Abpfiff des Finals erzielt Marcel Krebs das entscheidende Tor zum Titel für Dohna. Kein Wunder, dass Andre Gersdorf seinen Teamkollegen einfangen will.
Fotos: Marko Förster

© marko förster

Im Finale bezwang die Mannschaft um Trainer Robin Feldmann den 1. FC Pirna mit 3:2 nach Verlängerung. Es war ein Endspiel mit allerbester Dramaturgie à la Hitchcock – es gab drei Gelb-Rote Karten, eine Rote Karte und drei Tore in der letzten Spielminute.

Auf dem Weg in dieses finale Spektakel waren beide Teams in der Gruppenphase mit einem blauen Auge davongekommen. Dohna kassierte eben gegen den 1. FC Pirna ein 0:2, der Sieger dieser Partie wiederum unterlag Traktor Reinhardtsdorf mit 0:1. Alle drei Mannschaften hatten zum Abschluss der Vorrunde sechs Punkte auf dem Konto. Dohna und der 1. FC ein Toreplus von vier Treffern, Reinhardtsdorf nur zwei Tore plus. Somit musste die Traktor-Elf in den sauren Apfel beißen und eine Halbfinal-Teilnahme ad acta legen. Im Spiel um den fünften Platz schossen sie sich dann den Frust aus der Seele und düpierten den TSV Graupa mit 5:0. Rico Leuner und Michael Kunze trafen doppelt, Tom Feßke markierte das fünfte Tor für Reinhardtsdorf. In der Gruppenphase konnte sich der stark aufspielende Kunze mit zwei Toren auszeichnen, Feßke, Lars Schmittner, Daniel Olbert und Andreas Heine trafen jeweils ein Mal.

Eine gute Vorstellung lieferte Graupa als Underdog ab. Der Tabellenführer der Kreisliga B besiegte in der Vorrunde Lohmen mit 2:1 und erzielte gegen den Hartmannsdorfer SV Empor ein Remis. „Wir wollten nicht Letzter werden, das ist uns mit Rang sechs doch gut gelungen. Dabei hatten wir gegen Hartmannsdorf sogar Pech, hätten durchaus gewinnen können. Den Jungs hat es Spaß gemacht, das ist die Hauptsache“, erklärte Trainer Steffen Schönlebe. Einen Wermutstropfen musste sein Team allerdings hinnehmen. Sören Markert wurde mit Verdacht auf Bänderverletzung im Knie ins Krankenhaus eingeliefert. Er gehörte in den Gruppenspielen gemeinsam mit Tillmann Hohlfeld und Christopher Schönlebe zu den Torschützen der Graupaer. Die Hartmannsdorfer gaben nur gegen Graupa zwei Punkte ab und feierten Siege gegen den SV Pesterwitz (3:0) und den FSV Lohmen (4:0). Norman Bendix sowie Rico Heinrich trafen dreifach. Pesterwitz besiegte Lohmen und Graupa und zog ebenfalls ins Halbfinale ein. Lohmen blieb genauso wie die SG Weißig in der anderen Gruppe ohne Punktgewinn. Dario Oehmgen, Rückkehrer vom Heidenauer SV, erzielte den einzigen Treffer für den FSV. Auch das Spiel um den siebten Platz ging am Ende mit 0:4 gegen Weißig verloren.

In den Halbfinals waren dann die Teams aus der Kreisoberliga unter sich. Chemie Dohna setzte sich gegen Pesterwitz mit 2:0 durch. Marcel Krebs sowie Mike Karnat schossen den Titelverteidiger ins Finale. Bereits in der Vorrunde hatte Krebs dreimal getroffen, Christian Ritter feierte zwei Torerfolge. Im zweiten Halbfinale gab es ebenfalls einen 2:0-Sieg für den 1. FC Pirna. Ales Fiala und kurz vor Ultimo Dominik Wein trafen. Dominik Wein hatte schon in der Vorrunde drei Treffer erzielt. Damit stand eine Neuauflage des letztjährigen Finals erneut auf dem Programm. Zuvor sicherte sich Hartmannsdorf mit einem 3:0 gegen Pesterwitz den dritten Platz bei dieser Kreismeisterschaft. Bendix, Heinrich und Dominik Müller erzielten die Tore für den Tabellen-Zweiten der Kreisoberliga. „Wir sind nicht unzufrieden. Unser Ziel war das Halbfinale“, zog Pesterwitz-Trainer Ralf Berger Fazit.

Die Schiedsrichter standen dann im Finale zwischen Dohna und der 1. FC Pirna im Mittelpunkt und hatten Schwerstarbeit zu leisten. Das Endspiel begann mit einem Pfostenknaller der Dohnaer, kurz darauf traf Karnat zum 1:0 für Chemie. Dann musste Rene Courtois de Hurbal nach zwei Foulspielen mit Gelb-Rot vom Parkett. Mit etwas mehr Fingerspitzengefühl hätte der Unparteiische sicher deeskalierend wirken können, zumal das zweite Foul eher grenzwertig war. Auf jeden Fall schaukelten sich die Emotionen hoch. Fiala traf zum Ausgleich, im Gegenzug wetterte Daniel Ritschel mit dem Schiri und bekam ebenfalls Gelb-Rot. Dohnas Co-Trainer Tomas Uxa platzte der Kragen und er wurde aus der Halle verwiesen. Unter heftigen Protesten stapfte der Hüne vor die Tür.

Er blieb nicht allein. Nach einer weiteren Schimpfeinlage, verbunden mit einem strikt untersagten Berühren des Referees musste nun auch Stefan Büttner die Halle mit Rot verlassen. Trotz der Konstellation zweier Dohnaer Feldspieler gegen vier Pirnaer konnte der 1. FC Pirna keinen Erfolg verbuchen. „Wenn du da nicht triffst, hast du auch den Sieg am Ende nicht verdient“, fand Trainer Bodo Kleinschmidt klare Worte. In der Verlängerung erwischte es dann mit Dominik Wein auch einen Pirnaer mit Gelb-Rot.

Und dann folgte die an Dramatik nicht zu überbietende Schlussminute. Andre Gersdorf erzielte 57 Sekunden vor dem Ende die erneute Führung für Dohna. 25 Sekunden später gelang Rene Pöschel der Einstand, doch sechs Sekunden vor einer Entscheidung vom Siebenmeterpunkt aus machte Marcel Krebs alles klar. Der Jubel bei Chemie kannte kaum Grenzen.

Krebs wurde zum besten Torschützen geehrt, der Hartmannsdorfer Dustin Heinrich bester Tormann. Ebenfalls ins „All-Star-Team“ gewählt wurden Kunze, Stefan Leibinnis vom 1. FC und der Pesterwitzer Biser Vasilev. „Ich denke, es war eine gelungene Veranstaltung. Herzlichen Dank an die Organisatoren, an das hervorragende Catering-Team, an alle Helfer“, zeigte sich Peter Riebisch, Präsident des Kreisverbandes, angetan von dieser Kreismeisterschaft.